Pille gegen Krebs entwickelt

Kann es eine Pille gegen alle Krebsarten geben? Bisher konnten Mediziner auf diese Frage nur vehement mit dem Kopf schütteln. Denn jeder Tumor, also jede Krebsart, erfordert eine individuelle Behandlung. Doch jetzt haben britische Wissenschaftler eine Pille entwickelt, die Grund zur Hoffnung gibt.

 

Forscher der Universität Newcastle entdeckten bei Untersuchungen, dass ein Brustkrebsmedikament das Potential für ein universelles Anti-Krebs-Medikament besitzt, wie das Nachrichtenportal „Daily Mail“ berichtet.

Das Medikament gehört zur Gruppe der sogenannten PARP-Inhibitoren (Poly-ADP-Ribose-Polymerase), die Tumore zerstören, ohne dabei gesunde Zellen zu schädigen.
Das bedeutet für die Patienten, dass sie mit wesentlich weniger Nebenwirkungen zu kämpfen haben, als das bei den jetzigen Therapiemöglichkeiten der Fall ist.

Das Medikament setzt laut der Forscher an der „Achilles-Ferse“ der erblichen Formen von Brustkrebs an: dem BRCA1 (Krebsgen1). Die Therapie zielt darauf ab, dass bei BRCA-Mutationen in Tumorzellen eine der Möglichkeiten von Zellen, ihre DNA zu reparieren, gestört wird. Dies geschieht durch PARP-Inhibitoren. Folge: Die Tumorzellen werden zerstört, die Vermehrung verhindert.

Neben Brustkrebs wird vor allem Prostata- und Eierstockkrebs durch BRCA-Gene ausgelöst. Bei diesen Krebsarten eignet sich die Behandlungsmethode.

Bei Krebsarten, die nicht über die genetische Voraussetzung für diese Therapie verfügen, wird der Effekt „rekonstruiert“: Es wird das Molekül namens Cdk1 blockiert, das auch die Reparaturfähigkeit der DNA beeinflusst. Versuche an Mäusen mit Lungentumoren haben gezeigt, dass durch die Zugabe von PARP-Inhibitoren auch in diesem Fall die Krebszellen schrumpften, wie das Fachmagazin „Nature Medicine” berichtet.

Prof. Nicola Curtin: „Wir stehen noch ganz am Anfang mit dieser Form der Therapie. Aber womöglich haben wir einen Weg gefunden, um künftig mit EINEM Medikament universell Krebserkrankungen zu behandeln.“